Auftraggeber zeigen Flagge

Güteschutz Kanalbau

Auftraggeber zeigen Flagge

Mitgliederzahlen in der Gütegemeinschaft Kanalbau steigen stetig

Welche Gemeinsamkeit haben Kommunen wie Berlin, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, Dresden, Köln, München, Düsseldorf und alle übrigen deutschen Städte mit mehr als 300.000 Einwohner in Bezug auf die RAL-Gütesicherung Kanalbau? Die Antwort lautet: Sie alle sind Mitglied der RAL-Gütegemeinschaft und damit Teil der stark wachsenden Mitgliedsgruppe 2. Allen ist ein Gedanke gemeinsam: Mit ihrem Engagement für die Ziele der Gütesicherung Kanalbau bekennen sich diese Mitglieder gemeinsam mit den vielen kleineren und kleinsten Gemeinden der Gruppe 2 zu ihrer Verantwortung gegenüber dem Kulturgut unterirdische Infrastruktur.

Zu den Mitgliedern der Gütegemeinschaft Kanalbau zählen öffentliche Auftraggeber, Ingenieurbüros sowie Unternehmen mit Gütezeichen Kanalbau. Die Zahl der Mitglieder insgesamt und insbesondere die der Mitglieder von Seiten der Auftraggeber hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Allein im ersten Halbjahr 2016 kamen ca. 100 neue Mitglieder hinzu. Im August 2016 betrug die Gesamtzahl 3.752, wovon 2.557 zur Mitgliedsgruppe 1 (ausführende Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Ingenieurbüros), 1.157 zur Mitgliedsgruppe 2 (öffentliche Auftraggeber und Ingenieurbüros) und 38 zur Mitgliedsgruppe 3 (Freunde und Förderer) zählten

Allgemeinheit profitiert

Immer mehr Auftraggeber in Deutschland zeigen Flagge, wenn es um qualifiziertes und nachhaltiges Arbeiten im Kanalbau geht. In den letzten Jahren stark zunehmend auch durch eine Mitgliedschaft in der Gütegemeinschaft Kanalbau. Darüber hinaus beantragen einige Auftraggeber selbst ein Gütezeichen Kanalbau, z.B. für eigene Abteilungen, die sich mit der Reinigung des Netzes befassen, oder zunehmend auch in der Ausschreibung und Bauüberwachung.

Hinzu kommt: Eine immer größere Zahl von Mitgliedern aber auch Nicht-Mitgliedern fordert bei der Auftragsvergabe ein Qualifikationsnachweis auf der Grundlage RAL-GZ 961 – eine Vorgehensweise, die das eigene Anspruchsdenken in punkto Qualifikation und Ausführungsqualität untermauert. Die Anwendung der Gütesicherung Kanalbau unterstützt den Auftraggeber bei der Auswahl geeigneter Bieter und sorgt für fairen Wettbewerb. Das Ergebnis kommt der Allgemeinheit zugute, denn qualitativ hochwertig ausgeführte Tiefbaumaßnahmen schonen die Umwelt und den Gebührenzahler. Zum Jahreswechsel 2015/16 waren es insgesamt 5.168 Auftraggeber und Ingenieurbüros, die auf die Anforderungen der RAL-GZ 961 als Eignungsvoraussetzung setzen.

Gemeinsames Ziel

Mit der Forderung nach Qualifikation bekennen sich Auftraggeber zur Nachhaltigkeit, gleichzeitig übernehmen sie Verantwortung für nachfolgende Generationen. Es gilt, eines der größten Anlagevermögen unserer Gesellschaft zu bewahren. Das öffentliche Kanalnetz umfasst rund 575.000 km. Die Wiederbeschaffungskosten der Einrichtungen der Abwasserentsorgung (576 Mrd. Euro) alleine übertreffen bereits den Wiederbeschaffungswert aller Verkehrsanlagen (489 Mrd. Euro) um fast 90 Milliarden Euro. Deshalb gehört die Instandhaltung der unterirdischen Infrastruktur zweifellos zu den Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte. Das nach wie vor Handlungsbedarf besteht ist unstrittig. Das belegen auch die in diesem Jahr veröffentlichten Ergebnisse der siebten DWA-Umfrage zum Zustand der Kanalisation in Deutschland: Rund ein Fünftel aller Kanalhaltungen weisen Schäden auf, die kurz- bis mittelfristig zu sanieren sind. Investitionen sind nötig, um einem dauerhaften Substanzverlust des öffentlichen Kanalnetzes entgegenzuwirken und den Zustand des Kanalnetzes in Deutschland langfristig zu verbessern, lautet dementsprechend das Fazit der Studie.

Die Ergebnisse machen deutlich, dass geeignete Werkzeuge und Erfahrungen notwendig sind, um langfristige Szenarien und Visionen für die Bewirtschaftung der Netze zu erarbeiten und abzustimmen.

Vorteile nutzen

Vor diesem Hintergrund fordern Auftraggeber und Ingenieurbüros die Bietereignung auf Grundlage der Anforderungen in der Gütesicherung Kanalbau, RAL-GZ 961. Ihre Qualitätsziele und die daraus resultierenden Ansprüche an die Qualität signalisieren Auftraggeber darüber hinaus auch durch ihre Mitgliedschaft in der Gütegemeinschaft Kanalbau. Diese Ziele verbinden Auftraggeber entsprechender Maßnahmen mit Ingenieurbüros und Auftragnehmern, die über die notwendige Fachkunde für die Ausschreibung und Bauüberwachung bzw. für die Ausführung entsprechender Kanalbaumaßnahmen verfügen. Alle diese Parteien sind Bestandteil der Gütegemeinschaft und gestalten diese gemeinsam.

Außerdem profitieren die Mitglieder von den Vorteilen der Mitgliedschaft. Auf Seiten der Mitgliedsgruppe 2 (öffentliche Auftraggeber und Ingenieurbüros) gehören hierzu u.a.:

  • Unterstützung und Beratung durch den zuständigen Prüfingenieur als neutraler Ansprechpartner zur Ausschreibung und gütegesicherten Ausführung
  • bis auf Ausnahmen kostenfreie Teilnahme am Veranstaltungsangebot der Gütegemeinschaft
  • Zugang zum Login-Bereich auf www.kanalbau.com, der u.a. über die von den Gütezeicheninhabern gemeldeten Baustellen informiert
  • Sonderaktionen wie dem Versand von technischen Informationen und Nachschlagewerken und Mitgliederrabatte für technische Regelwerkssammlungen
  • Fachlicher Austausch mit Vertretern anderer Kommunen oder Ingenieurbüros

 

Informationspool mit Praxisbezug

Mitglieder der Gruppe 2 nutzen das umfangreiche Veranstaltungsangebot der Gütegemeinschaft kostenfrei. Zum Angebot zählen u.a. Auftraggeber-Fachgespräche zu den Themen offener Kanalbau, Vortrieb, Sanierung, Inspektion, Reinigung oder Dichtheitsprüfung sowie Erfahrungsaustausche von Auftraggebern, Ingenieurbüros und Auftragnehmern zur Ausführungsqualität. Die Auftraggeber-Fachgespräche geben Gelegenheit zum Gewinn aktueller Kenntnisse und zur Erweiterung bestehenden Wissens in Bezug auf Gütesicherung, Regelwerk und Technik.

Zu den Teilnehmern zählen Ingenieure, Techniker und Verwaltungsangestellte aus Entwässerungsbetrieben, Tiefbauämtern und Abwasserverbänden, Beratende Ingenieure und Projektbearbeiter aus Ingenieurbüros sowie Projektingenieure, Verwaltungsangestellte und -beamte aus Aufsichts- und Genehmigungsbehörden sowie Bauabteilungen des Landes, der Wirtschaft und der Industrie. Sie profitieren von der Diskussion und den Arbeitshilfen, die sie an die Hand bekommen. Entsprechend gut ist die Resonanz: etwa 2.500 Personen nehmen an den jährlich etwa 60 Auftraggeber-Fachgesprächen teil.