30 Mai 2022
Schwachstelle Mörtel wird vollständig vermieden
Schwachstelle Mörtel wird vollständig vermieden
Neuer Funke-Straßenablauf überzeugt beim Testeinbau in Püttlingen
Straßenabläufe gehören zu den sensiblen Bereichen in der Straßenentwässerung. Verschleiß und Materialermüdung – bedingt durch die Materialeigenschaften der verwendeten Produkte, aber auch nicht exakt eingebaute Bauteile – tragen zu Schadensbildern wie Lageabweichungen des Aufsatzes durch ausgebrochene Mörtelfugen, Rahmenbrüche sowie Undichtigkeiten und Risse im Wandbereich und im Bodenbereich bei. Das macht nicht selten kostspielige Sanierungs- oder gar Erneuerungsmaßnahmen erforderlich, die entsprechend der Anzahl der Straßenabläufe im Kanalnetz einer Kommune zu einer starken und dauerhaften Belastung des Haushaltes führen können. Vor diesem Hintergrund hat die Funke Kunststoffe GmbH im Austausch mit der Stadt Püttlingen einen Straßenablauf entwickelt, dessen Konstruktion alle auftretenden Lasten aufnehmen und über eine Grundplatte in das Erdreich ableiten kann – insbesondere anfällige Mörtelfugen werden damit vermieden. In der saarländischen Kleinstadt wird gerade das zweite Modell in einem Pilotprojekt getestet.
„Funke – immer eine Idee mehr“ – dass dies nicht bloß ein griffiger Slogan für den Website-Auftritt ist, stellt die Funke Kunststoffe GmbH jeden Tag aufs Neue unter Beweis. Der enge Austausch der Fachberater mit Anwendern vor Ort auf Baustellen in ganz Deutschland sowie ein kompetentes, innovationsfreudiges Technikteam am Unternehmenssitz in Hamm schaffen die Voraussetzungen, dass der Kunststoffrohrhersteller immer wieder neue, richtungsweisende Systemlösungen entwickelt und auf dem Markt etabliert. Püttlingen, etwa 15 Kilometer nordwestlich von Saarbrücken, ist ein aktuelles Beispiel hierfür. In der saarländischen Stadt mit ihren knapp 19.000 Einwohnern startete der Eigenbetrieb Technische Dienste gemeinsam mit Funke ein Pilotprojekt für einen neuen Straßenablauf, der so konzipiert ist, dass er sich optimal an die Gegebenheiten vor Ort anpassen lässt.
Hanglagen eine besondere Herausforderung
Da Püttlingen im Köllertal liegt, kommen im Stadtgebiet Hanglagen mit bis zu 15 Prozent Gefälle vor. Diese topographische Besonderheit hat sich auf den Zustand der bisherigen Straßenabläufe negativ ausgewirkt: Typisch bei starkem Gefälle sind defekte Mörtelfugen. Aber auch abgesackte Bordsteine, defekte Abdeckungen und sogar eingebrochene Abläufe gehören zu den Schadensbildern in Püttlingen. Die vorhandenen Straßenabläufe, die teilweise aus Betonfertigteilen gebaut wurden, stammen aus den 1960er und 1970er Jahren. „Wir haben unter anderem immer wieder Probleme mit der Verbindung zwischen Aufsatz und Unterteil. Zum Teil existieren auch noch ältere, gemauerte Straßenabläufe mit abenteuerlichen Konstruktionen. Jedes Jahr erneuern wir im Durchschnitt zehn Abläufe“, berichtet Dipl.-Ing. (FH) Hans Egon Maurer, Abteilungsleiter Tiefbau, Straßen und Abwasser beim Eigenbetrieb Technische Dienste der Stadt Püttlingen.
Innovationsbereitschaft trifft auf Erfahrung
Um in Zukunft bekannte Schwachstellen möglichst zu vermeiden, suchte die Stadt Püttlingen vor vier Jahren das Gespräch mit Funke. Im Rahmen eines Werksbesuches in Hamm diskutierten Mitarbeiter vom Eigenbetrieb Technische Dienste mit den Funke-Technikern die Püttlinger Erfahrungen. Im Mittelpunkt stand dabei auch eine stabile Konstruktion der Aufsätze. „Wir haben die Anregungen aus Püttlingen damals gerne aufgegriffen und in die Entwicklung eines Prototyps mit einfließen lassen“, sagt Dirk Große Farwick vom Team Produktmanagement/ Produktentwicklung der Funke Kunststoffe GmbH. Zwei Jahre lang hat der Prototyp im Einmündungsbereich der Riegelsbergerstraße in die Hauptstraße im Ortsteil Köllerbach mittlerweile seine Praxistauglichkeit unter Beweis gestellt; jetzt hat die OBG Tiefbau GmbH & Co. KG das Modell in optimierter Form im Ortsteil Rittenhofen eingebaut. Maurer erklärt, warum: „Der Prototyp, den wir vor zwei Jahren eingesetzt haben, hat bisher noch keinerlei Anlass zu Beanstandungen gegeben. Wir gehen davon aus, dass der aktuelle, von Funke weiterentwickelte Straßenablauf genauso einwandfrei funktioniert.“
Variable Neigungseinstellung
Aktuell wurde die Kyllbergstraße mit den neuen Straßenabläufen ausgerüstet. Sie verfügt über bis zu 12 Prozent Längsgefälle – ideal, um die variablen Neigungseinstellungen des neuen Straßenablaufs in der Praxis auszuprobieren. Der Funke Straßenablauf 300 x 500 besteht aus einer Betongrundplatte, einem wandverstärkten Unterteil aus PVC-U mit einer Nennweite von DN/OD 500 sowie einer zweiteiligen Konusplatte aus Guss. Das Besondere: Der Straßenablauf kann mithilfe von Auflagebacken und Ausgleichsringen sowohl im Längs- als auch im Quergefälle angepasst werden. Dabei ersetzen die aus faserverstärktem Kunststoff bestehenden Ausgleichsringe die schadens- und reparaturanfällige Mörtelfuge direkt unter dem Aufsatz, die bislang für Feinanpassungen in der Höhe und in der Neigung diente. Insgesamt sechs verschiedene Ausgleichsringe mit unterschiedlichen Höhen und Gefällen sind erhältlich. Sie sind je nach Baustellensituation beliebig kombinierbar. Bis zu drei Stück können übereinandergelegt werden. Große Farwick erklärt, wie die Neigung eingestellt werden kann: „Die im Unterteil der Konusplatte angebrachten Auflagebacken ermöglichen eine Anpassung an das Straßen-Längsgefälle. Sie sind in vier Abstufungen bis 12 % justierbar. Für die genaue Einstellung kommen die Ausgleichsringe zum Einsatz. Ebenso für das Quergefälle, das über die Konusplatte bereits mit 2,5 % fest ausgebildet ist. Auf diese Weise lassen sich die Aufsätze individuell an das Höhenniveau der Deckschicht anpassen. Das ist die Grundlage für eine dauerhafte und reibungslose Funktion.“
Korrosions- und tausalzbeständig
Indem der Straßenablauf von Funke ohne Mörtelfuge auskommt, gehört eine häufige Schwachstelle bei Straßenabläufen der Vergangenheit an. Das Abwasser kommt hierbei nicht mit Beton in Berührung. Der Funke Straßenablauf ist korrosions- und tausalzbeständig, da es aus einer zweiteiligen Konusplatte aus Guss, einem wandverstärkten Unterteil aus PVC-U mit einer Nennweite von DN/OD 500 sowie einer ausgekleideten Betongrundplatte besteht. Das Unterteil verfügt über eine Wandstärke von 19 mm und ist mit einer HS®-Variomuffe DN/OD 160 ausgestattet. Ein 30°-Gerinne mit einem Gefälle von 10° zum Auslauf stellen die vollständige Entleerung des Straßenablaufes sicher.
Auch bei der bauausführenden OBG Tiefbau GmbH & Co. KG war man von der einfachen Handhabung des Bauteils angetan. Jede Komponente wiegt nur rund 25 kg, d.h. beim Einbau war kein Hebegerät erforderlich. „Der Einbau ging schnell. Allerdings ist ein akkurates und zentimetergenaues Arbeiten Voraussetzung“, fasst Maurer zusammen. Die Erwartungen, die man in Püttlingen an den neuen Funke Straßenablauf knüpft, sind groß. Maurer: „Als wir von dem neuen Straßenablauf bei Funke hörten, stand schnell fest, dass wir den testen. Die bautechnischen Eigenschaften mit dem einstellbaren Gefälle überzeugen. Ich gehe davon aus, dass die Schadensbilder, die wir von den alten Straßenabläufen kennen, damit der Vergangenheit angehören.“
Qualität zahlt sich aus
Angesichts der Erfahrungen, die man in Püttlingen bereits in den letzten beiden Jahren mit dem Prototypen gesammelt hat, kann man sich bei der Stadtentwässerung gut vorstellen, die Funke Straßenabläufe in Zukunft verstärkt einzusetzen. Maurer ist überzeugt: „Das Produkt kostet bei der Anschaffung zwar mehr, ist aber dennoch wirtschaftlich und nachhaltig. Denn es rechnet sich, wenn die üblichen Schadensbilder nicht mehr auftreten und somit teure Reparaturen oder gar ein Austausch überflüssig werden. Für uns steht fest: Qualität ist entscheidend. Günstig rechnet sich in der Regel langfristig nicht.“