„Der Bogen“ – ein Eyecatcher der Extraklasse

ULMA

„Der Bogen“ – ein Eyecatcher der Extraklasse

28. März 2022

„Der Bogen“ – ein Eyecatcher der Extraklasse

ULMA bringt Schwung auf die Baustelle

An der Prinzregentenstraße entsteht derzeit im Osten von München ein neuer Stadtteilcampus. Charakteristisch für das architektonisch und bautechnisch anspruchsvolle Projekt „Der Bogen“ ist seine geschwungene Form, bestehend aus zwei dreischenkligen, miteinander verschränkten Gebäudeteilen. Für die Realisierung des Rohbaus vertraute die aus der Gustav Epple Bauunternehmung GmbH und der Salvia Gebäudetechnik GmbH bestehende ARGE auf ein entsprechend „schwungvolles“ Konzept und leistungsfähige Schalungslösungen der ULMA Construction GmbH, Rödermark. Der kombinierte Einsatz der für die Gebäudegeometrie maßgeschneiderten Deckenrandtische in den aufgehenden Geschossen mit 7.500 m2 des modularen Deckensystems ONADEK und 460 m2 der Großflächen-Stahlrahmenschalung BATEK machten den „Bogen“ in München auch für ULMA zu einer besonderen Baustelle.

Der Ostteil von München hat sich in letzter Zeit immer stärker zum hochkarätigen Businessstandort entwickelt. Nach seiner Fertigstellung in 2024 kommt an der Prinzregentenstraße 159, in unmittelbarer Nähe zum Bogenhausener Tor mit seinen imposanten Bavaria Towers, ein weiterer architektonisch bemerkenswerter Neubau mit einer Bruttogrundfläche von 42.000 m² hinzu: Auf dem Gelände des Sicherheitskonzerns Giesecke + Devrient entsteht gerade ein Stadtteilcampus mit Platz für Büros, Einzelhandel und Gastronomie.

Seinen Namen „Der Bogen“ verdankt das Bauprojekt seiner speziellen Form mit abgerundeten Gebäudeelementen. Die eigentliche Besonderheit an den vom Architekturbüro HENN entworfenen Plänen sind jedoch die beiden dreischenkligen Gebäudeteile, die miteinander verschränkt sind. Das Objekt verfügt über sechs bzw. sieben Obergeschosse sowie drei Untergeschosse mit rund 390 Tiefgaragenstellplätzen. Ausschnitte und Rücksprünge markieren die Zugänge zu den Innenhöfen und sollen den Bau offen und einladend wirken lassen.

Für die konkrete Umsetzung bedeutet das eine besondere Herausforderung, da die Grundrisse insbesondere zwischen dem Erdgeschoss, erster und zweiter Etage variieren. Auch weisen einige Stockwerke unterschiedliche Höhenmaße auf: Während die Raumhöhe in den Untergeschossen zwischen 2,66 und 6,00 m beträgt, liegt sie im Erdgeschoss bei 4,75 m und in den oberen Etagen bei 3,40 m.

Sonderanfertigungen in Form von Kuchenstücken

Um den besonderen Anforderungen auch schalungstechnisch auf höchstem Niveau gerecht zu werden, vertraut die ARGE auf die Kompetenz der ULMA Construction GmbH. Für die Erstellung der aufwändigen Deckenkonstruktionen kommen bei dem Großprojekt 7.540 m2 der neuen modularen Deckenschalung ONADEK, 260 Deckenrandtische sowie für die Rundung etwa 50 Sonderdeckentische zum Einsatz. Außerdem werden für die vertikalen Flächen rund 460 m2 des Rahmenschalungssystems BATEK und 2.520 m2 ORMA verwendet.

„Die geschwungene Gebäudeform verlangt ein individuelles Schalungskonzept. Manche Deckenrandtische müssen wir in Form von Kuchenstücken eigens anfertigen. Das ist eine Herausforderung, macht die Baustelle aber auch besonders reizvoll“, sagt Max Hannawiya, Projektleiter Vertrieb bei ULMA. Die bei der Deckenschalung zum Einsatz kommenden mehr als 7.500 m2 ONADEK sind selbst für Experten wie ihn eine ungewohnte Größenordnung. „Die Vorteile dieses modularen, auf 250 x 50 cm große 3S-Schaltafeln abgestimmten Systems kommen hier deutlich zum Tragen. Anders als andere modulare Systeme erlaubt ONADEK ein Überlappen der Metallträger. Das lässt eine flexible und schnelle Anpassung an die Erfordernisse vor Ort zu, wie man es sonst nur von konventionellen Deckenschalungslösungen kennt“, so Hannawiya.

Überzeugende Lösung bei wenig Platz

Zunächst wurden bei dem Bauprojekt die Außenwände im Untergeschoss über zwei Etagen betoniert. Dabei kam die Großflächen-Stahlrahmenschalung BATEK zum Einsatz, deren 3,30 m hohen Systemelemente mit 2,70 m hohen aufgestockt wurden. BATEK vereint drei Ankervarianten in einem System. Um einen raschen Baufortschritt zu erzielen, entschied man sich in München für eine einseitige Ankerung mit konischem Spannsystem. „Durch den von innen zu bedienenden Ankerstab muss man an die Stellschalung an der Außenseite nicht mehr ran. Das vereinfacht und beschleunigt die Arbeitsschritte ungemein“, so Hannawiya. Bauleiter Gareth Preece von der Gustav Epple Bauunternehmung GmbH kann das bestätigen: „Wir hatten im Untergeschoss nur einen begrenzten äußeren Arbeitsraum von 50 cm zur Verfügung. Dadurch, dass BATEK keinen besondere Abstützung benötigt und die Verankerung auch nur von innen bedient werden kann, eignet sich das System hervorragend bei Platzproblemen.“

Die mit ONADEK hergestellten Decken wurden direkt an die Wand betoniert. Dank dem flexibel einstellbaren System konnten nicht nur Stützen und Wände problemlos eingepasst werden, sondern auch die Unterzüge, die im ersten Untergeschoss mit bis zu einem Meter Breite und bis zu 2,40 Meter Höhe für einen erfolgreichen Lastenabtrag besonders massiv sind. Für schnelle Baufortschritte – aber auch für eine deutliche Reduzierung der Schalungsvorhaltung und des Verbrauchs an Schalungsplatten – sorgt zudem das Fallkopfsystem der Deckenschalung ONADEK, das ein Frühausschalen ermöglicht. Preece sieht einen weiteren Vorteil des Deckenschalungssystems auch in punkto Arbeitssicherheit: „ONADEK kann mit nur wenigen Handgriffen von unten montiert werden. Es ist beeindruckend, wie schnell der Aufbauprozess dadurch vonstatten geht.“

Die Fortschritte sind auf der Baustelle deutlich zu sehen. Ende Februar 2022 ist die Decke über U3 komplett fertiggestellt. Insgesamt sollen die Schalungsarbeiten nach nur rund 15 Monaten voraussichtlich Ende 2022 abgeschlossen sein. Dann ist der erste Schritt getan, dass an der Prinzregentenstraße 159 ein architektonischer Hingucker entsteht.

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