ULMA gibt Megaprojekt die richtige Form

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ULMA gibt Megaprojekt die richtige Form

7. März 2024

ULMA gibt Megaprojekt die richtige Form

22 Monate Rohbauzeit beim US-Militärhospital Weilerbach

Es ist das größte US-Militärhospital außerhalb der Vereinigten Staaten, das aktuell in der Nähe des rheinland-pfälzischen Weilerbach entsteht, und eine Baumaßnahme gigantischen Ausmaßes. Die besondere Dimension der Baustelle erfordert nicht nur eine taktgenaue Planung im Rahmen des straffen Bauzeitplans, sondern auch eine punktgenaue Lieferung aller Baumaterialien sowie ein effizientes Handling der benötigten Schalungssysteme. Deren wirtschaftlicher Einsatz trägt maßgeblich dazu bei, das ambitionierte Ziel von 22 Monaten Rohbauzeit zu erreichen. Hierfür vertraut die aus der Ed. Züblin AG und der Gilbane Germany GmbH bestehende Arbeitsgemeinschaft auf die bewährten Schalungslösungen der ULMA Construction GmbH.

Die Größe der Baustelle ist bemerkenswert. 15 Krane sind gleichzeitig im Einsatz, um das US-Klinikum in unmittelbarer Nachbarschaft der Airbase Ramstein voranzubringen. Ab Ende 2027 soll das Gebäude, das offiziell unter der Bezeichnung „Rhine Ordnance Barracks Medical Center Replacement (ROB MCR)“ firmiert, für die insgesamt 200.000 US-Militärangehörigen und die in Deutschland stationierten zivilen Angehörigen des US-Verteidigungsministeriums zur Verfügung stehen. Errichtet wird es, inklusive Parkhäusern, auf einer Fläche von rund 90.000 m2  von der Ed. Züblin AG und der Gilbane Germany GmbH. Vorgesehen sind 4.680 Räume, darunter 120 Untersuchungsräume und neun Operationssäle. Bereits im August 2024 soll der Rohbau abgeschlossen sein.

Überzeugende Kommunikation und Disposition

Einzuhalten ist ein so ambitionierter Zeitplan nur, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen und ihre Expertise bündeln. Mit der ULMA Construction GmbH, Rödermark, haben die ausführenden Unternehmen hierfür einen erfahrenen und zuverlässigen Schalungspartner an ihrer Seite. Um stets einen reibungslosen Bauablauf und einen zielorientierten Schalungseinsatz sicherzustellen, ist Achim Watz als erfahrener ULMA-Projekteiter regelmäßig vor Ort im Einsatz. Bei ihm laufen alle Fäden zusammen. Er ist Ansprechpartner, Ideengeber und Kommunikationsschnittstelle zu Züblin. Und das funktioniert gut auf der Megabaustelle und trägt maßgeblich dazu bei, dass die benötigten Schalungssysteme immer dann zur Verfügung stehen, wenn sie benötigt werden.

Bauleiter Paul Schneider, Ed. Züblin AG, Direktion Stuttgart, ist sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit: „Auf die Disposition kann ich mich zu 100 Prozent verlassen. Die Materialverfügbarkeit ist gerade bei einer Baustelle dieses Ausmaßes besonders wichtig. Auch kurzfristige Bestellungen werden schnell bearbeitet und geliefert.“

Vorausschauende Planung des Schalungseinsatzes

Züblin ist auf der Baustelle für die Termin- und Materialplanung zuständig. Hier ist es entscheidend, den Überblick zu behalten. „Wir arbeiten mit Umsetzeinheiten, so muss nicht jede Schalungseinheit wieder auseinandergenommen werden, sondern kann schnell wiederverwendet werden“, beschreibt Dipl.-Ing. (FH) Werner Olschewski, stellvertretender Technischer Leiter bei ULMA, die umsichtige Planung des Schalungseinsatzes. „Da nicht alle Rahmenelemente jeden Tag benötigt werden, haben wir die Umsetzeinheiten farblich markiert. Der Auslastungsgrad auf der Baustelle ist hoch. Daher müssen wir jederzeit wissen, wo sich was befindet. Auch für die Kostenübersicht ist das wichtig.“

Schnell, wirtschaftlich und qualitativ hochwertig

Zur Größe der Baustelle passend, ist der Schalungseinsatz enorm. Es werden fünf verschiedene Schalungssysteme verwendet: neben 11.000 m2 der Stahlrahmenschalung ORMA auch 6.000 m2 des innovativen modularen Fallkopf-Deckensystems ONADEK. Hinzu kommen 750 m2 MK-Deckentische, Fassadenschalung aus dem MK-Bausatz, die F-4 Max-Stützenschalung, die KSP-Schachtbühne und die BMK-Kletterbühne. „Gerade der Einsatz von ONADEK hat uns auf der ganzen Linie in puncto Wirtschaftlichkeit und Handhabung überzeugt. ONADEK ist flexibel, robust und sicher. Durch die Steckverbindungen und den modularen Aufbau sind Aufbaufehler auf der Baustelle nahezu ausgeschlossen“, so Schneider. Die Möglichkeit des frühen Ausschalens, die die Schalung bietet, birgt viele Vorteile. „Ein für uns wesentlicher Vorteil bestand jedoch vor allem in der Robustheit des Systems. Die Schalungsmodule können platzsparend auf der Baustelle gelagert und transportiert werden. Die Systemteile bestehen aus robustem, feuerverzinktem Stahl, wodurch die Nachlaufkosten äußerst überschaubar bleiben.“

Große Raster tragen Flächenlast

In Weilerbach wird die ONADEK-Deckenschalung im größtmöglichen Raster von 2,00×2,50m verwendet. Die Deckenhöhe in den aufgehenden Geschossen liegt zwischen 4,58 und 4,68 Meter, bei einer Deckenstärke von 32 cm. Um sich mit dem System vertraut zu machen und dieses sicher zu handeln, wurde ONADEK zunächst im Untergeschoss eingesetzt, wo die Höhe maximal 2,10 Meter beträgt.

Treppenhäuser werden vorgeklettert

Die Treppenhauskerne und Aufzugschächte werden in Weilerbach mithilfe der Kletterkonsole BMK und der Schachtbühne KSP vorgeklettert. Auf Nachlaufbühnen hat man dabei verzichtet – einerseits aus Kostengründen, aber auch, um möglichst große Bewegungsfreiheit zu haben. Zudem wurden die Arbeiten in dem darunter liegenden Geschoss dadurch nicht beeinträchtigt. Optisch fällt das künftige US-Militärkrankenhaus durch seine geschwungene Fassade auf, die eine wehende Fahne symbolisieren soll. Um die besondere Form herzustellen, kommen Randdeckentische zum Einsatz, die weit ausgekragt werden. In den schmalen Bereichen mit einer Tiefe von 1,40 m und 1,70 m liefert ULMA Sondertische, die eigens für das Projekt in Weilerbach angefertigt werden. Im Teilprojekt 2, das den Bau der Behandlungsräume und Operationssäle umfasst, wird im Bereich der Bandfassade mit einer Fassadenschalung gearbeitet. Hierfür nutzen die Rohbauer als Tragkonstruktion das MK-System von ULMA. „Unsere Elemente können eine hohe Last aufnehmen. Das größte Element, das auf der Baustelle in Weilerbach zum Einsatz kommt, ist 6,2 Tonnen schwer“, berichtet Watz.

Strategische Bedeutung

Das neue US Militär-Hospital in unmittelbarer Nachbarschaft der Airbase Ramstein wird nach seiner Fertigstellung  von strategischer Bedeutung sein. Es soll als zentrale Behandlungs- und Evakuierungsmöglichkeit für verwundete US-Militärs, Zivilisten und Mitarbeitende im Nahen Osten, Europa und Afrika fungieren. Langfristig wird es das bestehende Klinikum in Landstuhl aus dem Jahr 1953 ablösen.

Offizieller Bauherr im Auftrag der US-Streitkräfte ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), durch das Amt für Bundesbau Mainz und durch den Landesbetrieb LBB, Niederlassung Weilerbach.

www.ulmaconstruction.de